Bilder und Eindrücke vom 7. Boller Fly-In 2017

Das war das 7. Boller Fly-In


FLY-IN in der Presse

Erschienen in der Schwäbischen Zeitung am 29.08.2017

Bild: Doris Futterer
Bild: Doris Futterer

Selbst aus Kassel fliegen Piloten nach Boll

Die Ultraleicht-Piloten feiern ihr Flugplatzfest mit zahlreichen Gästen und bunten Maschinen.

 

Boll dfu Zu einem Drehkreuz des Flugverkehrs im Südwesten Deutschlands ist der kleine Ultraleicht-Flugplatz von Sauldorf-Boll während des vergangenen Wochenendes geworden. Mehr als 140 Starts und Landungen alleine am Samstag zeugen davon, dass das Flugplatzfest am letzten Augustwochenende wieder ein voller Erfolg gewesen ist. Drei Reihen Flugzeuge der eingeflogenen Gäste säumten den Rollweg vom Tower bis zur Start- und Landebahn und boten den Gästen einen bunten Querschnitt durch die Ultraleichtfliegerei.

Die Gäste, die durch die Luft oder auf dem Landweg angereist waren, trafen sich derweil bei Sonnenschein und blauem Himmel an schattigen Plätzen beim Tower und dem Fliegerstüble. Zur üppigen Verpflegung des am Platz ansässigen Fliegerclubs wurden so manche Flugreisen ausführlich dargelegt oder fachliche Themen unter den Piloten ähnlicher Flugzeugtypen diskutiert. Für viele Freunde des Motorflugsports ist dieser Termin des Fly-In in Boll eine gern genutzte Gelegenheit, zumindest einmal im Jahr zusammenzukommen. Da die Ultraleicht-Fliegerei luftige, eher langsam fliegende Fluggeräte, aber auch bis zu 250 Stundenkilometer schnelle, geschlossene Maschinen beinhaltet, bietet dieses Fest allen Flugzeuginteressierten die Gelegenheit, diese große Vielfalt zu bestaunen. In Boll konnten an diesem Wochenende historische Nachbauten von Flugzeugen des Zweiten Weltkriegs, Doppeldecker oder die Me 108 sowie moderne, aerodynamische Luftflitzer bewundert werden.

„Im nächsten Jahr komme ich wieder, um bei euch nette Leute zu treffen“, mit diesem Satz meldete sich Stefan Damm vor seinem Rückflug am Sonntag für das Fly-In im kommenden Jahr an. Inzwischen ist er in Boll schon zu einem Stammgast geworden. Beim diesjährigen Fest war er als Pilot aus Kassel-Fritzlar der Gast mit dem nördlichsten Heimatflugplatz. Wegen des schlechten Wetters im Norden Deutschlands in den vergangenen Wochen waren keine Gäste von weiter her nach Süddeutschland geflogen, denn das Ultraleichtfliegen ist ein „Schönwetterluftsport“. Bei seiner Anreise hatte Stefan Damm einen Bogen über Bratislava und Wien geschlagen und sein Nachtlager in Boll in seinem Zelt unter einer Tragfläche seines Fliegers aufgeschlagen.

 

Thüringer freuen sich über das schöne Wetter

Diesem Beispiel waren noch weitere Piloten gefolgt, aber manch andere zogen auch den Komfort eines Wohnmobils oder Hotelbetts vor. „Wir kommen immer zu euch, weil ihr das schöne Wetter habt“, war der Grund von Eva Lampert aus Kaltennordheim in Thüringen, um bis nach Boll zu kommen. Sie und ihr Mann sind schon seit Jahren regelmäßig Gäste auf dem Boller Flugplatz. Mit ihrem Flugzeug waren sie 180 Stundenkilometer schnell, in einem schönen, zweistündigen Streckenflug nach Süddeutschland geschwebt und genossen dabei wieder den Flug über die Schwäbische Alb und die hiesige Landschaft, wie ihr Mann Stephan Lampert erzählte. „So ein Wochenende in Boll ist für mich Urlaub und ich gehe immer gerne dorthin, wo ich die Menschen kenne. Eine Air-Show brauche ich bei einem Fest nicht“, berichtete er weiter und deutete an, dass er auch ohne zusätzliche Attraktionen am Platz in Boll schon sehr viel erlebt habe.

Das Fest am Samstag wurde bei Kerzenschein in einer großen Runde am Stammtisch bis in die Nacht ausgedehnt. Die Piloten mit der weitesten Anreise mussten allerdings am Sonntag nach dem gemeinsamen Frühstück ihren Heimflug antreten. Für die Besucher aus der Umgebung ging das Fest noch den ganzen Tag weiter. Die vereinseigenen Maschinen unternahmen viele Rundflüge in Richtung Bodensee, Schwarzwald und Sigmaringen.